Was ist ein Tagesgeld-Konto?


Auf einen Blick:

  • Tagesgeld-Konto: Unterkonto, verbunden mit dem Hauptkonto, für flexible Einlagen.
  • Verfügbarkeit: Geld ist jederzeit abrufbar, Überweisungen laufen über das Hauptkonto.
  • Vorteil: Verzinsung des Guthabens; variabel je nach Zinspolitik der EZB.
  • Zinseszins: Banken zahlen Zinsen monatlich, vierteljährlich oder jährlich; häufiger Zinseszinseffekt bei kürzeren Intervallen.
  • Kostenlos: Meist ist die Eröffnung eines Tagesgeld-Kontos kostenfrei.
  • Empfehlung: Auch bei niedriger Verzinsung lohnenswert im Vergleich zum normalen Konto, Zinsen steigen mit höheren Einlagen.

Ein Konto bei einer Bank hat im Grunde heutzutage jeder. Man parkt sein Geld darauf, kauft sich regelmäßig was, man überweist oder andere Institute ziehen einen Betrag per Lastschrift ein, bspw. eine Versicherung oder eben auch Netflix. Viele Menschen lassen ihr Geld dann einfach auf diesem Konto liegen, da ja regelmäßig Ausgaben zu tätigen sind und man sich vielleicht ab und zu etwas besonderes leisten möchte, weswegen eine längerfristige Anlage der Beträge nicht in Frage kommt.

Hier kommt das Tagesgeld-Konto nun ins Spiel: Es ist im Grunde ein Unterkonto (eine zusätzliche Kontoverzweigung in deiner Bankverbindung), das mit deinem Hauptkonto verbunden ist. Du kannst Gelder zwischen den beiden Konten verschieben, ganz nach deinem Bedarf, es ist nämlich jederzeit verfügbar/abrufbar. Vom Tagesgeld-Konto kann man nicht direkt überweisen, da es nur mit dem Hauptkonto verbunden ist, wodurch man erst an sein normales Konto überweisen muss und dann erst an den gewünschten Empfänger.

Der Vorteil: Das Geld auf dem Tagesgeld-Konto wird verzinst, d.h. die Bank zahlt dir einen gewissen Prozentsatz des Betrages zusätzlich aus, quasi als Belohnung für deinen Konsumverzicht (= du gibst dein Geld nicht aus, sondern sparst es). Der Haken: Die Verzinsung schwankt im Laufe der Zeit, d.h. sie ist variabel.
Das hängt nämlich von der Geldpolitik der jeweiligen Zentralbanken ab. In der Eurozone ist die Europäische Zentralbank (EZB) für die Geldpolitik zuständig, also für den Leitzins, zu dem sich Banken bei der EZB Geld leihen oder anlegen können.
Kurzgesagt: Die Bank könnte dir momentan (Stand: 25.01.2024, EZB Leitzins für Einlagen bei 4,00%) auf das Tagesgeldkonto 4,00% p.a. („per anno“ = pro Jahr) geben, wodurch dein Ersparnis auf diesem Konto um 4,00% erhöht wird. Daran verdienen die Banken allerdings nichts, weswegen die meisten Zinsen niedriger sind. Die Bank kann nämlich dein Geld wiederum bei der EZB anlegen und ebenfalls eine Verzinsung erhalten. Gibt sie dir also 3,00% Zinsen, würde sie zeitgleich 4,00% erhalten, also 1,00% als Gewinn daraus mitnehmen. Manche Banken geben auch nur 1,00% oder weniger. Das kann jede Bank für sich selbst festlegen. Es gibt natürlich auch Banken, die die vollen 4,00% als Zinsen bezahlen, allerdings machen die damit keinen Gewinn, sondern wollen damit lediglich Kunden anlocken, damit sie bei der Bank ein Konto eröffnen. Das kann dir als Verbraucher relativ egal sein, da du von der vergleichsweisen hohen Verzinsung natürlich profitierst.

Jede Bank rechnet im Grunde die Zinsen anders ab: Manche Banken schreiben die Zinsen monatlich gut, manche schreiben sie quartalsweise (vierteljährlich) gut und manche schreiben sie auch nur jährlich gut. Der Vorteil an den monatlichen bzw. vierteljährlichen Auszahlungen ist der Zinseszins, d.h. gutgeschriebene Zinsen werden erneut verzinst. Das passiert zwar bei den jährlichen Auszahlungen auch, allerdings werden die Zinsen dann erst im drauffolgenden Jahr verzinst, bei den monatlichen/vierteljährlichen Auszahlungen werden erste Teile der Gesamtverzinsung bereits im laufenden Jahr verzinst, wodurch man an dieser Stelle zusätzlich profitiert.



Wie genau die Verzinsung berechnet wird, werde ich noch in einem weiteren Artikel erklären. Solltest du dich noch für weitere Anlagemöglichkeiten interessieren, dann klicke doch bitte hier.

Ich kann eigentlich nur jedem raten ein Tagesgeld-Konto zu eröffnen. Im Normalfall ist die Eröffnung auch kostenlos, das müsstest du bei deiner Hausbank natürlich nochmal recherchieren, ebenso die Höhe der Verzinsung. Sollte es bei deiner Bank nur sehr niedrige Zinsen geben, lohnt sich auch die Eröffnung eines Tagesgeld-Kontos bei einer anderen Bank mit höherer Verzinsung. Im Normalfall funktioniert auch die Verknüpfung mit deinem Hauptkonto, auch wenn die Konten dadurch bei zwei verschiedenen Banken geführt werden. Selbst wenn die Verzinsung nur 5€ bringen würde, denk darüber nach, was du machen würdest, wenn dir jemand einen 5€-Schein schenken wollen würde… und mit wachsenden Ersparnissen wächst auch die Verzinsung. 4,00% Zinsen bringen bei 100€ 4€, bei 1.000€ 40€, bei 10.000 400€ usw..

Das Tagesgeld-Konto ist nur ein Baustein der Geldanlage. Welche weiteren Anlagemöglichkeiten es gibt und wie man sich solide aufstellen kann, erfährst du auf hier auf meinem Blog.


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